Die Förderung innovativer Lernprozesse ist das Zielfeld, an dem Qualitätsverbesserung in der Einzelschule und im Schulsystem gemessen wird. Dabei dienen die Elemente Professionalität, Regionalisierung und Organisationsentwicklung als Wirkungsfaktoren, die innovatives Lernen unterstützen sollen und forcieren können.

Was meinen wir, wenn wir von der Initiierung innovativer Lernprozesse sprechen?
Bei der dauerhaften und nachhaltigen Initiierung innovativer Lernprozesse im Unterrichtsgeschehen gibt es verschiedenen Arbeitsansätze, denen sich die Pilotschulen widmen können:

Es sollen solche komplexen Arbeitssituationen (z.B. Werkstattunterricht) in den Unterricht integriert werden, die die Aktivierung unterschiedlicher Zugangsweisen, Problemlösungen, Wissensvoraussetzungen, Arbeitsabläufe und Strukturierungsprozesse erforderlich machen.

Dabei soll der Anteil selbstorganisierter und kooperativer Lernformen erhöht werden, da diese Anforderungen modernen Arbeitssituationen entsprechen und auch Voraussetzung für einen dauerhaften / tatsächlichen  Lernerfolg sind (dauerhaft, weil sie neben fachlicher auch methodische und soziale Kompetenzentwicklung beinhalten). (z.B. wissenschaftliche Belegarbeit, Freiarbeit)

Die Entwicklung fachübergreifender Lernszenarien (z.B. Projektunterricht und Stationenlernen) in verschiedenen Fachbereichen oder Jahrgangsstufen stellt einen weiteren Zugang dar, der mit der

Konzipierung und Durchführung lernortübergreifender Lernarragements (z.B. Besondere Lernleistung in Klassenstufe 12) verknüpft sein könnte.

Ein anderer Ansatz könnte die Gestaltung von Lernprozessen unter Einbeziehung neuer Technologien (z.B. Medienarbeit) sein.

Lernprozesse sollten so angelegt sein, das sie soziale Erfahrungen unterschiedlicher Art ermöglichen und die Selbstwirksamkeit von Schülerinnen und Schülern aktivieren.

Es kann jedoch nicht per se davon ausgegangen werden, dass die Implementierung eines oder mehrerer der oben beschriebenen Arbeitsansätze die Qualität des Unterrichts auch tatsächlich nachhaltig verbessert. Deshalb ist es notwendig, sich über Kriterien für innovative Lernsituationen zu verständigen und anhand dieser Kriterien die Wirkung der eingeleiteten Veränderungen zu überprüfen. (Selbstevaluation)

Wichtig ist, dass neue Arbeitsansätze nicht alle bisherigen Methoden und Verfahren ablösen sollen, sondern dass es um die sinnvolle Verknüpfung bisheriger und neuer Lernformen / Lernsituationen / Lernarrangements geht.